Was tun, wenn die elektronischen Schlösser mit ihren HighTech-Schlüsselkarten einmal nicht funktionieren? Ein cleverer Mitarbeiter fand eine ungewöhnliche und verblüffend einfache Lösung für dieses Problem.
Es war – genau genommen – nur ein »kleines technisches Problem«, das aber für einige Zeit gravierende Auswirkungen auf die Arbeit von Emanuel Florac und seine Kollegen hatte: Ursache des ganzen Problems waren die brandneuen elektronischen Türschlösser, die im gesamten Unternehmen installiert wurden. Ohne die richtige Schlüsselkarte konnte ab jetzt kein Unbefugter mehr einen derart gesicherten Raum betreten, wie der Präsident anlässlich der Inbetriebnahme des neuen Systems stolz erklärte.
Leider war in der Hektik der Inbetriebnahme offenbar ein »kleiner« Fehler passiert: Die Türen von Emanuels Abteilung verweigerten nicht nur allen Unbefugten den Zutritt, auch kein Berechtigter konnte mehr hinein. Wer nun von draußen hinein wollte, musste einfach anklopfen, ein Kollege drinnen ging daraufhin zur Tür und drückte den Schalter, der das Schloss öffnete.
So weit – so gut. Während des Arbeitstages ging dies ja noch – aber was sollte am nächsten Morgen sein? Denn sobald der letzte Mitarbeiter den Raum verlassen hatte, war es niemandem mehr möglich, die Tür überhaupt zu öffnen. Auch die zahlreichen Anrufe bei der Herstellerfirma erbrachten inzwischen als einzige Antwort nur mehr: »…unser Anrufbeantworter ist voll, Ihr Anruf kann nicht mehr aufgezeichnet werden!«
Nun war guter Rat teuer. Sollte Emanuels Abteilung tatsächlich ausfallen, so bedeutete dies einen gewaltigen Schaden für das Unternehmen, schließlich wurden ausgerechnet von diesem gesicherten Raum aus die großen Auslandstransaktionen des Unternehmens getätigt; Millionenbeträge wurden dabei binnen Sekunden mit einem Mausklick quer über den Globus verschoben – der Schaden durch einen Ausfall gerade dieser Abteilung hätte kaum größer sein können.
Man bereitete sich aus diesem Grund bereits darauf vor, einen oder zwei Mitarbeiter für die nächsten Nächte auf einem Feldbett hier im Büro einzuquartieren, damit zumindest jemand zugegen war, um morgens die restlichen Mitarbeiter einzulassen – eine Unbequemlichkeit für die Betroffenen, aber durchaus noch vertretbar angesichts des dadurch abgewendeten Schadens.
Emanuel hatte jedoch zum Glück eine ganz andere (und weitaus bessere) Idee. Alles, was er dazu benötigte, waren einige Kartons und ein alter, nicht mehr benützter Büro-PC.
Hier das Ergebnis seiner Bastlerei:
Am nächsten Morgen rief ihn ein Mitarbeiter zu Hause an und bat ihn, die widerspenstige Tür zu öffnen. Emanuel trank in aller Ruhe seinen Frühstückskaffee aus und setzte sich an seinen PC. Und dann:
- öffnete er eine (VPN-) Verbindung in die Firma,
- nahm eine (SSL-gesicherte) Verbindung zu diesem alten PC auf,
- und dann tippte er nur: »~# eject /dev/scd0«
Das jedoch war nichts anderes als der (Linux-) Befehl zum Auswerfen des CD-Laufwerkes. Der Auswurfschlitten des CD-Laufwerks fuhr heraus … und traf genau auf den Öffnungs-Schalter neben der Tür. Ein Klick, und die Türe war offen, die Miterbeiter konnten ihre Abteilung wieder betreten.
Einige Tage später konnte die Installationsfirma den Fehler endlich beheben, der »Türöffner-PC« wurde so schnell wieder außer Dienst gestellt, wie er installiert worden war.
(gefunden auf: http://thedailywtf.com/Articles/Open-Sesame.aspx)