Die Gehirnwaschmaschine

Die ganze Welt steckt
in diesem Kasten

Was die Verhältnisse außerhalb der USA betrifft, zeichnet sich der durchschnittliche Amerikaner durch eine faszinierenden Ahnungslosigkeit aus. Das nutzt die Regierung der USA seit Jahrzehnten aus, um in den gängigen TV-Serien eine ganz spezielle Sicht der Welt zu verbreiten.

Dabei wird ein oft stark verzerrtes Bild unserer Welt gezeichnet, das mit der Realität in vielen Punkten nur wenig zu tun hat, und das sich – so der Wunsch der Mächtigen – möglichst viele Amerikaner zu eigen machen sollen.

Obwohl ein guter Teil der Bevölkerung spanischer Herkunft ist und ihre Verwandten in Lateinamerika auch öfter besucht, haben über die Hälfte aller US-Bürger keinen Reisepass, ein noch größerer Prozentsatz hat die USA noch nie im Leben verlassen. Kein Wunder also, dass das Bild des Amerikaners von den politischen Verhältnissen im Ausland praktisch ausschließlich von jenen Informationen geprägt sind, die er in den Massenmedien vorgesetzt bekommt.

Wichtigste Aufgabe der Darstellung in den Medien ist es, eine passende Geschichte zu etablieren; eine (angebliche) Situation, welche die Grundlage und zugleich die Erklärung für sämtliche politischen und militärischen Aktivitäten der USA, ihrer Administration und ihrer Streitkräfte liefern und zugleich sowohl die Notwendigkeit als auch die Rechtmäßigkeit dieser militärischen Aktivitäten belegen soll. Wo immer auf dem Globus amerikanische Soldaten und ihre Waffen zum Einsatz kommen – via TV-Serie wird der edle Zweck“ der Aktion nachgeliefert: der „edle, humane Grund“, der jede gegen eine andere Nation ausgeübte Gewalt begründen, erklären und als „unvermeidlich“ darstellen soll.

Es begann mit „Hawaii 5-0“

Als nach Ende des 2. Weltkriegs immer mehr amerikanischen Bürgern die durchaus zwiespältige Rolle der USA beim „freiwilligen Anschluss“ von Hawaii an die USA auffiel, wurde die Unterhaltungsindustrie mit der Aufgabe betraut, das Bild des Durchschnittsamerikaners von den Zuständen in diesem kleinen Inselreich den Wünschen der US-Regierung entsprechend zu korrigieren. Das Ergebnis war 1968 eine TV-Serie namens „Hawaii 5-0“; eine recht gut gemachte Krimi-Serie, die auf Hawaii spielte.

Dabei fielen allerdings eines auf: Das gesamte Inselreich wurde als ein einziger Sumpf von Verbrechen, Prostitution, Schmuggel und Korruption dargestellt, in dem einzig die aufrechte Polizeitruppe um Commander McGarret (Senior) das Schlimmste verhindern konnte,

Schon fast lachhaft war, dass die Mitglieder dieser fiktiven Sonderermittlungseinheit immer in dunklem Anzug und Krawatte agierten – angesichts des tropischen Klimas auf Hawaii höchst seltsam.

Diese Kostümierung sollte dem Zuschauer aber die absolute Korrektheit der US-stämmigen Verbrechensbekämpfer und ihre moralische Überlegenheit über die „degenerierten“, meist nur in (oft betont schmuddeliger) kurzer Hose und Hawaiihemd gekleideten Eingeborenen signalisieren.

Diese verzerrte Darstellung der Verhältnisse auf Hawaii bildete den allgegenwärtigen Hintergrund in jeder einzelnen Folge. Der amerikanische Serien-Zuschauer wurde also über 12 Jahre (von 1968 bis 1980) allwöchentlich mit dieser hawaiianischen Pseudo-Wirklichkeit der „amerikanischen Überlegenheit“ gefüttert – und es funktionierte! Die gewaltsame und politisch äußerst fragwürdige „Einbürgerung“ des Inselreiches als 50. Bundesstaat der USA war danach in den USA kein Thema mehr.

CSI – ein Loblied auf das US-Rechtssystem

In der öffentlichen Meinung der Amerikaner dürfte es mit der Integrität der amerikanischen Polizei generell nicht weit her sein. Denn wie sonst ließe es sich erklären, dass fast jede Körperschaft der Polizei derart misstraut, dass sie lieber zusätzliche Kosten auf sich nimmt und ihre eigene Ermittlungsbehörde betreibt? Nicht nur das Militär (siehe NCIS), sondern sogar die amerikanischen Eisenbahngesellschaften halten sich jeweils eine eigene Ermittlungsbehörde, nur um nicht von der Arbeit der normalen Polizei abhängig zu sein. Wenn das kein Urteil über deren mangelhafte Leistung ist, dann weiß ich nicht…

Tatsache ist: der Erfolg eines US-Detektivs wird vorwiegend an der Rate seiner Verurteilungen gemessen: Wie viele der von ihm bearbeiteten Fälle kann er damit abschließen, dass jemand gefunden und als Täter der Justiz zugeführt wird?

Dieses System birgt jedoch die Gefahr in sich, dass es oft wesentlich einfacher für einen Detektiv ist, eine Tat irgend einem harmlosen Zeitgenossen anzuhängen, der bloß zufällig gerade in dieser Gegend war. Gerade angesichts des oft erschreckend niedrigen Bildungsstandes der ärmeren schwarzen Bevölkerung können sich viele dieser Opfer kaum dagegen wehren.

Viele Pflichtverteidiger machen es sich außerdem zu einfach: sie raten dem Klienten, die Tat einfach zuzugeben, auch wenn er sie nicht verübt hat; er würde ohnehin auf jeden Fall verurteilt, und durch ein Geständnis könne er eine wesentlich kürzere Haftstrafe erreichen. Dadurch scheint das Justizsystem fehlerlos zu sein – »Es hat die Tat ja gestanden!« gile dann als Beweis für die »Schuld« des unschuldig Verurteilten.

In den Neunziger Jahren wurden immer mehr dieser Fälle öffentlich bekannt. Eine Gruppe von Jus-Studenten machte es sich zur Aufgabe, zweifelhafte Urteile nachzuprüfen – und musste dem amerikanischen Justizsystem in vielen Fällen ein absolut niederschmetterndes Zeugnis ausstellen. Da waren existierende Beweise von Verteidiger einfach ignoriert und Entlastungszeugen nicht befragt worden; insgesamt konnte die Gruppe bei nicht weniger als zwanzig Prozent der Fälle die Unschuld des „rechtmäßig“ Verurteilten nachweisen.

Zeit zum Gegensteuern

Daraufhin entstand die Idee zur Serie „CSI“ (Criminal Science Investigation). Hier war erstmals nicht der unerschrockene Detektiv der Held sondern die Kriminalwissenschaftler, die mit ausgeklügelten wissenschaftlichen Methoden auch noch die kleinsten Spuren auswerten und jedes Indiz seiner Bedeutung entsprechend zu deuten wissen.

Und natürlich gehen sie – aufrechte Serienhelden, die sie sind – gerne auch die „Extra Meile“. Sie scheuen keine Kosten und Mühen, um auch bei noch so unklarer Indizienlage eine hochwissenschaftliche und mitunter trickreiche Untersuchungsmethode aus dem Hut zu ziehen, mit der sie schließlich die Schuld des wirklichen Täters ebenso eindeutig beweisen wie die Unschuld eines jeden fälschlich Verdächtigten – das genaue Gegenteil zur oben beschriebenen Realität!

Auch hier wirkte die permanente Gehirnwäsche Wunder: in den immerhin 15 Jahren ihrer Laufzeit konnte sie die Meinung der Öffentlichkeit über die Zuverlässigkeit polizeilicher Ermittlungsarbeit ganz entscheidend verbessern – auch wenn sich in Wahrheit für die Betroffenen kaum etwas verändert hatte; der Prozentsatz unschuldig Verurteilter hatten sich in diesen Jahren keineswegs verringert.

Zu seiner Hochform lief das Modell „Gehirnwäsche via TV“ ab 2002 auf, als nach 9/11 der „Krieg gegen den Terrorismus“ zur Chefsache erklärt wurde und in den Köpfen der Amerikaner endgültig als gültiger Grund für einen militärischen Angriff auf praktisch jedes arabische Land verankert war. Zu dieser Zeit begann auch die Serie der Kriege, bei denen das US-Militär im Nahen Osten einen Staat nach dem anderen überfiel.

„Warum hassen sie uns?“

Auch wenn George W. Bush nach 9/11 unschuldig-heuchlerisch die Frage stellte: „Warum hassen sie uns?“ und gleich eine Antwort vorschlug: „Wegen unserer Demokratie?“, so hatte die USA sich den Hass dieser Weltregion sehr wohl selbst zuzuschreiben.

Die USA hatte den ganzen Schlamassel Jahrzehnte davor selbst ins Rollen gebracht, und zwar durch die vom CIA gesteuerte Ermordung des demokratischen gewählten iranischen Präsidenten Mossadegh.

Dieser Mossadegh hatte es doch tatsächlich gewagt, die iranischen Ölvorräte zu verstaatlichen und dadurch die britischen, amerikanischen und holländischen Ölfirmen aus dem Land zu werfen! Die hatten sich schon seit der Kolonialzeit den alleinigen Zugriff auf die iranischen Ölvorräte gesichert.

Die drei ehrenwerten Firmen hatten sich am iranische Öl praktisch nach Belieben bedient. Zwar wurde das geförderte Öl dem Iran offiziell „abgegolten“, aber auf eine ganz besondere Art und Weise: Denn für das Zur-Verfügung-Stellen der von den Ölfirmen betriebenen Einrichtungen – Raffinerien, Pipelines, Pumpwerke, Tanker-Terminals usw. – wurden dem Iran exorbitant überhöhte „Betriebskosten“ in Rechnung gestellt; dem Iran blieb danach kaum mehr Gewinn übrig.

Als Mossadegh zum Präsidenten gewählt wurde, änderte er das, er verstaatlichte mit einem Schlag die gesamte iranische Erdölindustrie. Nun konnte das Land sein Erdöl endlich selbst zu einem anständigen Preis auf dem Weltmarkt verkaufen.

Dafür aber bezahlte er mit seinem Leben: eine Gruppe von Generälen startete, unterstützt von US-Geld und CIA-Agitatoren, einen Putsch. In dessen Verlauf wurde Mossadegh zuerst in einer Propagandaschlacht als Kommunist (der er niemals war!) diffamiert und später ermordet.

Eine US-freundliche (und von den USA freigiebig finanzierte) Militärjunta übernahm die Macht im Iran. Unter ihrem Schutz wurde der Jahre zuvor vom Volk vertriebene Schah Reza Pahlevi aus seinem europäischen Exil zurückgeholt und mit US-Unterstützung erneut als der neue absolute Herrscher etabliert.

Um das Volk unter Kontrolle zu halten (und um dadurch den Fluss des billigen Erdöls in die USA auch weiterhin zu gewährleisten), wurde im Iran eine vom CIA ausgebildete Geheimpolizei namens Savak installiert, sie unterdrückte Jahrzehnte lang brutal und wirksam jede Opposition.

Großzügige US-Waffenlieferungen, die mit dem iranischen Öl bezahlt wurden, brachten der USA billiges Erdöl in praktisch unbegrenzter Menge und machten im Gegenzug den Iran zur weitaus stärksten Militärmacht der Region. Durch diesen Deal floss auch noch jeder Dollar, den die Amerikaner dem Iran nun noch für sein (spottbilliges) Erdöl bezahlten, ebenfalls wieder zurück in die USA, direkt in die Kassen der amerikanischen Rüstungsindustrie.

Erst durch die religiöse Revolution der Mullahs und der Machtergreifung von Ayatollah Khomeini im Jahr 1979 endete die indirekte Herrschaft der USA über diesem Teil der Welt, und mit ihm der Traum vom spottbilligen Erdöl für Amerika. Ein weiteres Opfer dieser Entwicklung waren die Sprit fressenden amerikanische Straßenkreuzer, sie mussten damals wegen der steigenden Benzinpreise einer neuen Generation von modernen Autos mit geringerem Benzinverbrauch weichen.

Die USA versuchte daraufhin zwar postwendend, den Iran zu zerstören, indem sie ihren irakischen Verbündeten Saddam Hussein dazu veranlasste, mit seinem Militär den Iran anzugreifen. Die iranischen Soldaten erwiesen sich jedoch als formidable Gegner für Saddam, der seinen Krieg nach einigen Jahren mit dem Ergebnis „außer Spesen nichts gewesen!“ beenden musste. Schon bald danach wurde Saddam von Bush Senior via „Desert Storm“ endgültig zurückgestutzt, ein Versagen duldet die Weltmacht USA bei ihren Verbündeten nicht.

Amerika hatte somit beide Länder – den Irak ebenso wie den Iran – für seine Zwecke weidlich ausgenutzt, und sie danach weggeschmissen wie ein gebrauchtes Papiertaschentuch.

„Das ist nie passiert!“

In den amerikanischen Massenmedien werden diese Ereignisse um Mossadegh niemals erwähnt; Sie haben wohl die wesentliche Grundlage für das schlechte Verhältnis der arabischen Welt zu den USA und zum Westen verursacht, sind dem amerikanischen Durchschnittsbürger bis heute völlig unbekannt.

Für ihn beginnt die Geschichte mit dem, was ihm die gängigen TV-Serien von der Welt erzählen: dass „böse Terroristen“ am 11. September 2011 Amerika völlig ohne Grund angegriffen haben, und dass knapp dreitausend Menschenleben auf ihr Konto gehen – aber wohlgemerkt: nicht auf das Konto einiger politischer Fanatiker, sondern auf das Konto „der Araber“ generell; ganz egal, um welche der arabischen Nationen und/oder religiösen Gruppen es gerade geht.

Damit nimmt die US-Propaganda mit einem cleveren Schachzug gleich die gesamte arabische Welt in Sippenhaft – für einen Angriff, dessen „Beweisführung“ über die angebliche Schuld der Attentäter am Einsturz der beiden Gebäude mehr Löcher hat als jeder Schweizer Käse.

Terroristen überall…

Hier war vor allem eine Serie ein Paradebeispiel für fortgesetzte Manipulation: NCIS. In allen drei „Geschmacksrichtungen“ – drei Serien, die diesen Titel führen. Ähnlich wie schon bei CSI wurde nach den ersten erfolgreichen Jahren der ersten Serie, die im und um den Marinehafen Norfolk spielt, auch eine zweite Serie mit Handlungsort Los Angeles ins Leben gerufen; inzwischen hat sogar eine dritte NCIS-Serie das Licht der Fernsehwelt erblickt und führt uns nach New Orleans.

Die Gehirnwäsche funktioniert dabei so: in allen drei Serien werden in den Dialogen immer wieder Bezüge zwischen den verschiedensten Verbrechen innerhalb der USA einerseits und dem weltweiten Terrorismus andererseits hergestellt. Ein typisches Beispiel dafür ist ein Satz aus einer Folge von „NCIS Los Angeles“ über die aktuellen Verdächtigen: „…die gehören zu einem mexikanischen Drogenkartell, und außerdem betreiben sie Geldwäsche für Al Quaida!“ Wie bitte?

Natürlich haben die Drogenkartelle auch innerhalb der USA genügend „Mitarbeiter“ etabliert, die ihre Geschäftsinteressen hier vor Ort wahrnehmen. Aber inwieweit gibt es einen realen Bezug zu arabische Terrorgruppen? Warum sollten die Araber für ihre Geldwäsche ausgerechnet ein südamerikanisches Drogenkartell brauchen? Und weshalb sollten mexikanische Drogenhändler die US-Behörden noch extra auf sich aufmerksam machen, indem sie ausgerechnet mit arabischen Terroristen zusammenarbeiten und dadurch Gefahr laufen, dass ihre Kontakte von FBI, DEA und/oder CIA überwacht und dadurch aufgedeckt werden? Das ist reine Dichtung!

Aber die beabsichtigte Wirkung scheint klar: die allgegenwärtige Bedrohung eines jeden US-Bürgers durch diesen „weltweiten Terrorismus“, der sich (angeblich völlig ohne Grund) auf die „unschuldigen“ Amerikaner fixiert hat, ist ständige Zutat dieses TV-Einheitsbreis und wird in den Zuschauern in jeder einzelnen Folge erneut eingeflößt.

Nach dem zweifelhaften (und eindeutig völkerrechtswidrigen) Syrien-Einsatz der USA wurde wohl erneut Erklärungsbedarf notwendig. Und seit Ende September 2017 wurde die neueste Version dieses „Gehirnwaschpulvers“ zum Einsatz gebracht.

Die Geschichte, die hier vermittelt wird, ist letztendlich wieder eine Neuauflage des alten Märchens, das uns die Amerikaner – siehe oben – schon so oft präsentiert haben: Die Welt wäre ein lebensgefährliches Chaos, würden die Amerikaner (und hier insbesondere ihr Militär) nicht überall für Recht und Ordnung sorgen.

Die Spezialteams

Die drei neuen TV-Serien nennen sich „The Brave“, „Seal Team“ und „Valor“, und alle drei verherrlichen die (völkerrechtlich illegalen!) Auslandseinsätze der US-Spezialteams, die in der Regel immer nach dem gleichen Muster ablaufen: Ein Amerikaner wird in einem fremden Land – natürlich immer völlig zu Unrecht! – verhaftet und wandert ins Gefängnis, und das wird dabei immer als Folterhölle dargestellt; die Regisseure und Drehbuchschreiber haben dafür wohl in Guantanamo nachgeschaut, wie so etwas fachgerecht gemacht wird.

Auf jeden Fall wird in jeder Folge dieser neuen Serien schnellstens ein Team dieser „Super-Soldaten“ von Washington aus mit einem entsprechenden Geheimauftrag in Marsch gesetzt; offiziell ist man ja mit dem betreffenden Staat nicht im Kriegszustand, ein offizielles Einmarschieren des normalen Militärs würde daher als Kriegshandlung gelten und die UNO auf dem Plan rufen, vor allem aber brächte es weltweit eine schlechte Presse.

In der ersten Folge von „The Brave“ etwa geht es um die Situation in Syrien. Kein Wort davon, dass der gesamte Einsatz des US-Militärs in Syrien nach internationalem Recht total völkerrechtswidrig ist, und auch kein Wort darüber, dass unter den Angriffen der US-Bomber dort vor allem die Zivilbevölkerung leidet. Auch kein Wort darüber, dass die Amerikaner sich ungefragt aufgedrängt haben, oder dass sie oft nach Gutdünken wichtige Teile der Infrastruktur im Land bombardieren und dabei häufig „ganz zufällig“ Objekte wie Wasserwerke, Brücken, Bahnlinien, Flugplätze, Krankenhäuser, Schulen, Kraftwerke, etc. zerstören – Objekte, die insbesondere für den Wiederaufbau des Landes von entscheidender Bedeutung sind.

Statt dessen sind die US-Soldaten in der TV-Serie eine reine Rettungstruppe, die ausschließlich dann angefordert wird, wenn irgendwelche Bösewichter Jagd auf arme, unschuldige Zivilisten machen, die sich selbst nicht dagegen wehren können – was wiederum den (Waffen-) Einsatz der US-Truppe rechtfertigt.

Noch etwas fällt auf: Das Schwergewicht der Handlung liegt hier nicht bei den Action-Szenen, die passieren eher nebenbei. Im Zentrum der Geschichte stehen vielmehr die zwischenmenschlichen Beziehungen. Etwa nach dem Motto „Auch ein Killer ist nur ein Mensch“ wird den vielen menschlichen Problemen, die die einzelnen Mitglieder dieser Spezialtruppen im Privatleben mit Familienmitgliedern und Freunden haben, breiter Raum eingeräumt. So werden sie in den Serien nicht als unerschrockene Killertruppe präsentiert, sondern vielmehr als „Mensch wie du und ich“, der eben auch ähnliche Probleme mit seinen Mitmenschen hat wie wir alle. Dass solche Probleme bei diesen Soldaten eventuell daher kommen könnten, dass sie immer wieder in fremde Länder einfallen und dort auf Kommando Menschen umbringen, die sie überhaupt nicht kennen, ist dabei überhaupt kein Thema. Die Einstellung aller Beteiligten dazu ist unisono: „Was die dort tun, ist nur ein Job!“ und wird grundsätzlich nicht hinterfragt.

Fazit

Somit ist die Welt für den amerikanischen TV-Zuschauer wieder in Ordnung. Die Bösen sind immer nur die anderen und alles, was das eigene Militär tut, ist gut und moralisch einwandfrei. Mit einem Wort: kein Grund zur Aufregung; das bürgerliche Gewissen darf (und soll) in Ruhe weiter schlafen!

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