Fox News wusste von Anfang an, dass Trumps Behauptung, die Präsidentenwahl wäre ihm durch Betrug gestohlen worden, eine glatte Lüge war. Fox hat diese Lüge trotzdem wissentlich bis zuletzt weiter verbreitet – aus Geldgier.
Bei allen Wahlen in den USA werden Wahlmaschinen des Herstellers Dominion eingesetzt. Die wären jedoch laut Trump nicht zuverlässig. Sie könnten, wie Trump immer wieder behauptet, angeblich gehackt werden – obwohl diese Maschinen überhaupt nicht mit dem Internet verbunden sind.
Trump behauptet nun seit 2020, bei der Wahl wären diese Wahlmaschinen in großem Umfang von Anhängern der Demokraten manipuliert worden. Damit hätte man Verfälschungen der Wahlergebnisse insbesondere in einigen hart umkämpften „Swing States“ erreicht und auf diese Weise Tausende Stimmen von Trump gestohlen und sie Biden zugeschanzt und dadurch seinen Wahlsieg zu erreichen.
Neben einigen Trump-Anhängern wie dem früheren New Yorker Bürgermeister Rudi Giuliani und Mike Lindell (dem „Pillow Guy“) haben dies vor allem auch die Top-Kommentatoren des rechtslastigen TV-Senders „Fox News“ monatelang ständig behauptet. Es gab zwar niemals einen Beweis für diese Anschuldigungen und die wahlentscheidenden Stimmen waren in den kritischen Bezirken danach noch mehrfach von Hand nachkontrolliert worden, ohne irgend einen Beweis für diese Anschuldigung zu finden. Vor allem Fox News hat diese Beschuldigungen trotzdem gebetsmühlenartig immer wieder aufs Neue wiederholt.
Die Klage
Dominion, der Hersteller dieser Wahlmaschinen, hat daraufhin Fox News wegen Geschäftsschädigung, übler Nachrede usw. verklagt – und zwar auf einen Schadenersatz von nicht weniger als 1,6 Milliarden Dollar, dieser Prozess soll am 18. April beginnen.
Der Richter hatte als erstes zu klären, ob die Mitarbeiter von Fox News zum Zeitpunkt der Sendung jeweils wussten, ob diese Behauptungen falsch waren oder nicht.
Wenn nicht, so wäre dies eine zwar äußerst schlampige journalistische Arbeit gewesen, angebliche Tatsachen ohne Nachprüfung in die Welt zu posaunen. Fox hätte dann aber höchstens mit einer Verwarnung rechnen müssen und die Schadenersatzzahlung an Dominion wäre abgeschmettert worden.
Sollten die Präsentatoren jedoch gewusst haben, dass sie im Begriff waren, Lügen zu verbreiten, dann wäre dies Vorsatz; Die Verbreitung von Unwahrheiten wäre dann mit Absicht und nicht aus Nachlässigkeit passiert. In diesem Fall dürfte Dominion mit seiner Klage höchstwahrscheinlich Erfolg haben.
Es ging somit um die Frage: waren diese Unwahrheiten nur irrtümlich verbreitet wurden, oder geschah das mit Absicht wider besseres Wissen.
Dumm gelaufen
Die Fox-Mitarbeiter hatten sich zuvor in privaten Nachrichten ausführlich darüber ausgelassen, dass dies alles Lügen wären und wie sehr sie es unangemessen fänden, vom eigenen Unternehmen praktisch zum Lügen gezwungen zu werden. Bevor sie als Zeugen vernommen wurden, haben sie deshalb noch schnell alle diese verdächtigen e-Mails, SMS und sonstige Nachrichten etc. von ihren Handys gelöscht und so das belastende Beweismaterial vernichtet. Dachten sie zumindest.
Diese Nachrichten wurden aber jetzt von den IT-Forensikern und aus den Archiven der Telefongesellschaft wiederhergestellt. Mit diesem Material konnte die Justiz beweisen, dass die Mitarbeiter von Fox News schon die ganze Zeit über gewusst hatten, dass diese Behauptungen Lügen waren.
Mit dem Löschen dieser Nachrichten haben sie aber versucht, „relevantes Beweismaterial zurückzuhalten“, was als „Behinderung der Justiz“ gilt. Und dafür bekamen sie schon am ersten Prozesstag Sanktionen aufgebrummt.
„Ich weiß von nichts!“
Dieses neue Material beweist aber auch, dass Medienmogul Rupert Murdoch, der Eigentümer von Fox News, nicht (wie er behauptete) mit diesen Lügen nichts zu tun hätte. Seine Aussage war ja stets: „Ich bin nur der Eigentümer von Fox News, aber ich habe mit dem Tagesgeschäft und den internen Vorgängen bei Fox nichts zu tun“. Auch diese Behauptung ist mit dem neuen Beweismaterial klar widerlegt.
Quellennachweis:
https://www.youtube.com/watch?v=57SMlmF_uvQ