Es war die Überraschung schlechthin. Donald Trump erklärte in einer Rede (siehe hier) öffentlich: »…und wir müssen damit aufhören, in fremde Länder einzumarschieren, um dort Regierungen zu stürzen, die wir nicht einmal kennen…!«
Was wird das? Donald Trump in der Rolle des Friedensstifters?
Natürlich kann das auch nur eine weitere Sprechblase gewesen sein, die er nach kurzer Zeit wieder vergessen hat. Aber wenn nicht, dann besteht hier doch noch eine Chance für die Welt, dem nächsten Krieg auszuweichen, der inzwischen – glaubt man Obama, Hillary sowie den Mainstream-Medien – schon fast »alternativlos« sein soll.
Auch wenn Trump ein kindischer und narzisstischer Egomane mit den Manieren eines pubertierenden Rüpels ist, so sehe ich lieber ihn auf den Präsidentensitz als eine Kriegstreiberin wie Hillary, die – immer kultiviert und beherrscht auftretend, aber ohne jeden Funken eines Gewissens – uns alle in den Dritten Weltkrieg führt.
Auch Obama, der Träger des Friedensnobelpreises (warum eigentlich?), der sich mit dem Versprechen »We are change!« das Vertrauen der US-Wähler erschlichen hat, um danach – obwohl Demokrat – die erzkonservative Politik des immerwährenden Krieges »gegen den Terror« eines George W. Bush nahtlos fortzusetzen, war für mich aus eben diesem Grund eine herbe Enttäuschung. Der einzige feststellbare »Change« in seiner Amtszeit war die massive Zunahme der Zahl von illegalen Drohnentötungen durch Drohnen des U.S. Militärs im Ausland. Wie man vernimmt, stehen bis zu 3.000 Menschen jede Woche auf der Todesliste, die er jeden Dienstag im Oval Office unterzeichnete.
Nur eine Trump-Sprechblase?
Natürlich kann auch der eingangs erwähnte Wunsch nach Frieden aus dem Mund von Donald Trump bloß eine seiner Sprechblasen sein, die schon morgen wieder vergessen ist. Doch dieser »friedliche« Ansatz erscheint für ihn aus einem Grund logisch: Trump betreibt Immobiliengeschäfte, und Immobilien werden nur in Friedenszeiten gekauft. Niemand würde jemals eine Immobilie mitten in einem Kriegsgebiet kaufen, und wäre es das tollste Penthouse am Maidan oder (im Augenblick) in Aleppo.
Die US-Waffenlobby dagegen verdient unvergleichlich besser am Krieg als am Frieden. Erst wenn Waffen sprechen, ist der US-Steuerzahler (bzw. der Kongress) bereit, dem Militär so tolle Spielzeuge wie Hellfire-Raketen zum Preis von rund 100.000 Dollar pro Stück in größeren Mengen zu kaufen. Und genau daran verdienen die Rüstungsfirmen und ebenso die Banken, welche die Aktien dieser Firmen besitzen, und es verdienen die Elite-Familien wie Rothschild, denen diese großen Privatbanken gehören.
Die immerwährende Bedrohung
Friedenszeiten dagegen bedeuten für die Waffen-Branche Stagnation und sinkende Verkaufszahlen. Deshalb wurden die USA von der Elite übrigens auch stets mit einer neuen »Bedrohung« versorgt: Erst kam, kaum dass man (gemeinsam mit den Russen!) die Nazis besiegt hatte, aus genau diesem Russland plötzlich die kommunistische Gefahr, propagiert unter McCarthy und später exekutiert in Korea und Vietnam sowie erneut in Chile (durch die Ermordung des kommunistischen Präsidenten Allende).
Danach kam der »Krieg gegen Drogen«: mit dem Argument, man würde ja nur Drogengangster bekämpfen, konnte der CIA jede missliebige Regierung in Mittelamerika ungestraft stürzen und – wie etwa Grenada – völlig grundlos mit US-Militär einen fremden Staat angreifen, ohne dass sich jemand aufregte. Und nun läuft seit dem 11. September 2001 ein diffuser »Krieg gegen den Terror«, der inzwischen zu einem furiosen Rundumschlag gegen fast alle Länder in Nahost geworden ist (außer natürlich gegen Israel).
Ewiger Krieg
Das Geniale dabei: Dieser Krieg kann ewig weiter geführt werden, denn hier wird kein konkreter Feind mehr definiert. Dieser Krieg richtet sich gegen keinen bestimmten Staat. Statt dessen kann nach Belieben jeder Staat in der Region angegriffen und bombardiert werden. Als scheinbare Begründung reicht schon die bloße (und kaum beweisbare) fadenscheinige Behauptung, der betreffende Staat würde eben »den Terrorismus unterstützen«.
Dies alleine reicht heute schon als »anerkannter« Grund, einen Staat zu überfallen und zurück in die Steinzeit zu bombardieren, so wie es in Afghanistan, im Irak und in Libyen geschah und in Syrien gerade versucht wird.
Und mit jedem Angriff verdient die oben erwähnte Elite noch mehr Geld…
Somit wäre ein letzter, verzweifelter Versuch der Elite verständlich, diesen »unkontrollierbaren« Trump unter Einsatz aller Tricks doch noch irgendwie loszuwerden. der letzte Versuch ist bereits gescheitert. Es gelang nicht, 37 der republikanischen Wahlmänner »umgzudrehen«. Sie hätten als »faithless electors« (»treulose Wahlmänner«) statt Trump einen anderen Kandidaten wählen sollen.
Wer ist John Kasich?
Auch den Namen dieses Kompromisskandidaten haben die Regisseure dieser Demokratie-Farce schon längst parat: John Kasich. Mir ist dieser Name schon im Sommer 2016 aufgefallen, als ich die Teilnehmerliste der diesjährigen Bilderberg-Konferenz erhielt: Dort scheint neben den üblichen politischen Schwergewichten auch ein relativ unwichtiger US-Gouverneur von Ohio namens John Kasich (!) auf. Ich wunderte mich damals: Was hat ein ganz gewöhnlicher Gouverneur in diesem Bereich der obersten Entscheidungsträger verloren?
Heute ist klar: Er wurde bereits damals als möglicher nächster Präsident der USA von den Bilderbergern abgesegnet.
Wäre der Elite dieser Coup gelungen, dann hätte sie mit John Kasich letztendlich doch noch ihre Marionette ins Weiße Haus gebracht und die Kriege der USA würden dann wohl unverändert weitergehen bzw. weiter eskalieren.
Hoffen wir, dass Trump wirklich am Frieden interessiert ist, und sei es auch nur aus persönlich-geschäftlichen Gründen. Denn die Alternative wäre ein permanent eskalierender Krieg ohne Ende, bis hin zu Weltkrieg III.
Wer braucht heute Wahlmänner?
Noch eine mögliche Folge dieser Wahl könnte die Abschaffung des gesamten antiquierten Wahlmänner-Systems sein. Es wurde schließlich zu einer Zeit geschaffen, als die Postkutsche das schnellste Verkehrsmittel war. Um die Entscheidung eines neuen Bundesstaates irgendwo im Westen bis nach Washington D.C. zu bringen, war eben das sicherste, pro soundso vielen Stimmen einen Wahlmann zu stellen. Nach der Wahl fuhren diese Wahlmänner per Postkutsche nach Washington, hier gaben sie die Stimmen ab, sozusagen in Vertretung aller ihrer Bürger, die ja nicht allesamt nach Washington reisen konnten.
Die (an sich) nahe liegende Idee, einfach die Stimmzettel selbst per Kutsche nach Washington zu befördern, wurde sofort verworfen. Zu einfach (und wahrscheinlich auch zu verlockend) wäre es für den Verlierer einer solchen Wahl, durch den simplen Überfall auf eine Postkutsche eine verlorene Wahl völlig »annullieren« zu können.
Abgesehen vom Zeitverlust erscheint diese Methode heute archaisch und antiquiert, und sie hat einen weiteren wesentlichen Nachteil, den heuer Hillary Clinton ausbaden durfte: Obwohl insgesamt rund 2,7 Millionen Amerikaner mehr für sie stimmten als für Trump, konnte der mehr Wahlmänner für sich gewinnen. Schuld daran ist diese »the winner takes it all«-Mentalität: Wer in einem Staat die Mehrheit hat, erhält alle Wahlmänner dieses Staates. Die Stimmen aller, die gegen diesen Kandidaten gestimmt haben, fallen durch den Rost und sind verloren – auch wenn dies USA-weit die Mehrheit für den anderen Kandidaten ergeben würde.
Und genau das war bei dieser Wahl nach 2001 erneut der Fall. Hillary verlor die Wahl letztendlich trotz Stimmenmehrheit – dank des Wahlmänner-Systems.