Das »New World Order«-Establishment der USA reitet zur Zeit eine massive Propaganda-Kampagne gegen so genannte »Fake News«. Offiziell geht es gegen die Verbreitung unwahrer russischer Propaganda in vielen (alternativen) Internet-Medien.
Eine Gruppe unabhängiger Nachrichtenquellen im Internet ist ins Visier von selbst ernannten »Aufklärern« geraten, zu denen neben den Mainstream-Medien in prominenter Position auch Hillary Clinton gehört. Diese Nachrichtenquellen sollen (zumindest im Weltverständnis dieser »New World Order«-Gruppe) eine Art »Fünfte Kolonne« bilden, der unbedingt Einhalt geboten werden müsse.
Die Übeltäter wären eine ganze Reihe von im Westen beheimatete Internet-Medien, die allesamt (ebenfalls nach Meinung dieser selbst ernannten »Wahrheitswächter«) insgeheim die Propaganda Russlands übernehmen und diese über ihre eigenen Kanäle einer unwissenden westlichen Leserschaft als »angebliche Wahrheit« präsentieren würden.
Ein wesentliches und recht auffälliges Detail dieser angeblichen »Verschwörung« aber wird überhaupt nicht erwähnt. Hat man einmal wirklich die Möglichkeit, die eine oder andere Meldung aus einer dieser Quellen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen, so stellt sich der Inhalt in der Regel als wahr heraus; zudem ist es zumeist ein Thema, das gerade die USA liebend gern ganz anders dargestellt hätte.
Ein Beispiel
Als eines der neueren Beispiele sei etwa genannt, dass der Giftgasangriff gegen die syrische Bevölkerung (noch dazu zeitlich genau »passend« zum Besuch der UN-Kommission zur Feststellung derartiger Kriegsverbrechen in Syrien sowie geografisch – wie passend! – in nächster Nachbarschaft zum Arbeitsort dieser Kommission) keineswegs den Streitkräften Assads, sondern islamistischen Kräften, vor allem Al Nusra zuzuschreiben ist, wie einige deutsche Reporter recherchieren konnten, die auf eigene Faust in das Kriegsgebiet gereist sind. Dies aber würde die im Westen so vehement vertretene These vom »Schlächter Assad« widerlegen.
Diese These benötigt Amerika jedoch unbedingt. Sie muss weiter intakt bleiben, ist sie doch Amerikas einzige Entschuldigung für das Verbrechen, mit den Kampfjets, Bomben und bewaffneten Drohnen und unter Mittäterschaft der NATO (praktisch ohne jeden Grund) in ein fremdes Land einzufallen und die dortige Bevölkerung nach Belieben zu bombardieren.
Ein kleiner Unterschied
Oberflächlich betrachtet, tun die russischen Streitkräfte in Syrien scheinbar das Gleiche – aber mit einem wesentlichen Unterschied: Russland wurde von der syrischen Regierung um diesen Beistand gebeten, es agiert in Zusammenarbeit und Einverständnis mit den syrischen Streitkräften.
Die amerikanisch-europäische NATO-Allianz dagegen wurde von niemandem gebeten, sich in Syrien einzumischen. Was sie tut, ist nach dem Völkerrecht nur ein verbrecherischer, weil grundloser (!) Angriff auf ein fremdes Land, was irgendwann vom Kriegsverbrecher-Tribunal in den Haag auch verfolgt werden wird.
Kampf den »Fake News«
Wie man nun hört, soll nun diese angebliche »russische Propaganda« (aka »Fake News«) der letzten unabhängigen Medien in den USA durch diese Kampagne eingedämmt bzw. unterbunden werden. In Wahrheit aber geht es um etwas ganz anderes: es geht um die uneingeschränkte Kontrolle über die gesamte Berichterstattung aller Nachrichtenquellen, zu denen die Bürger der USA noch Zugang haben.
Wenn die USA also wünscht, dass die Welt ein (immerhin demokratisch gewähltes!) Staatsoberhaupt wie Präsident Assad plötzlich als verabscheuungswürdigen Verbrecher sieht, wie es zuvor schon Saddam und Ghaddafi widerfahren ist, so wird jede anders lautende Informationsquelle zum Störfaktor; insbesondere wenn dann jemand auch noch wagt, auf den dahinter liegenden Konflikt hinzuweisen.
Die Hintergründe aufdecken
Im konkreten Fall wäre dieser Hintergrund die Pipeline, die die USA von Saudi-Arabien aus und durch Syrien bauen will, was Assad bisher verhindert hat. Berücksichtigt man dies, so erhält die (von der USA so lautstark vertretene) Forderung »Assad muss weg!« auf einmal einen völlig anderen, einen politisch-wirtschaftlichen Hintergrund, eine ganz andere Geschmacksrichtung.
Dann geht es nicht mehr um die Rettung von syrischen Menschenleben, sondern nur mehr um das Geschäft. Es geht jetzt erstens darum, das Erdgas aus dem Norden Saudi-Arabiens billiger als heute in den Mittelmeerraum und von dort weiter nach Europa zu transportieren. Und es geht zweitens darum, den Transport vom »anderen« Erdgas – vom Erdgas aus dem Iran – ebenfalls via Syrien (über eine ähnliche, diesmal aber von Russland finanzierte Pipeline) nach Europa zu verhindern, denn daran würden der Iran und Russland verdienen.
Auch würde diese »andere« Pipeline der USA eine wertvolle strategische Option kosten: Würde sie gebaut werden, so könnte die USA im Falle einer Auseinandersetzung mit uns Europäern dann nicht mehr damit drohen, uns gegebenenfalls »den Gashahn zuzudrehen«; wir würden uns dann künftig einfach aus der russisch-iranischen Quelle mit Energie versorgen und wären somit nicht mehr vom Westen erpressbar. Auch dieser potenzielle Machtverlust gefällt den Strategen der USA überhaupt nicht.
Das Volk dumm halten!
Genau diese oben erwähnten unabhängigen Quellen sind auch für viele Menschen außerhalb der USA die letzten freien und unabhängigen Nachrichtenquellen, die noch nicht vom eigenen Staat, von einer (US-freundlichen) Regierung, vom Establishment oder von einflussreichen Konzernen kontrolliert werden – die letzten freien Quellen also, von denen sie überhaupt noch ungefilterte und unzensierte Nachrichten bekommen können.
Fakt ist: durch genau solche Seiten wurde in den letzten Jahren viel zu viele aufgedeckt und veröffentlicht, was die USA viel lieber unter den Teppich gekehrt und tot geschwiegen wüsste.
Jetzt geht es somit generell um die Freiheit, die eigene Wahrnehmung und Meinung zu veröffentlichen; es geht um die Pressefreiheit. Das US-Establishment fordert nun, dass alle jene Medien verboten werden sollen, die – wie es formuliert wird – »russische Propaganda bzw. ›Fake News‹ verbreiten«.
Westen = gut, Russland = böse ?
Somit sollen wir hieraus wohl alle lernen: Kommt eine Meldung aus unseren Massenmedien oder aus den offiziellen Kanälen Amerikas, so ist sie auf jeden Fall wahr und wir sollen (oder heißt es bereits »wir müssen«?) sie blindlings glauben. Kommt sie aber aus Russland oder von den Medien auf dieser besonderen »Fake News«-Liste, dann handelt es sich stets nur um EU-zersetzende, unwahre russische Propaganda.
Dann bliebe nur noch eine Frage: woher sollen wir Laien wissen, welche Informationen aus dem Internet „amerikanisch“ (und somit wahr) sind und woran wir eine von derartigen „Russland-gesteuerten Medien“ im Internet veröffentlichte ursprünglich russische Propaganda und andere „Fake News“ erkennen sollten. Schließlich sind beides internationale Websites, zumeist aus den USA oder aus Westeuropa.
Die Liste der »Fake«-Websites
Da gibt es – rein zufällig? – sein kurzem auch die passende Info-Website dazu; was für ein Glück für uns Unwissende! Hier (unter „http://www.propornot.com/p/the-list.html“) können wir bei „Is it propaganda or not“ genau nachschlagen, wessen Informationen wir glauben sollen bzw. wem wir nicht glauben dürfen, weil er uns ja ohnehin nur nur mit Propaganda und Lügen aus Russland und von Islamisten überflutet.
Ist doch toll, nicht? Die Welt könnte so einfach sein…
…würden mich nicht beim näheren Ansehen dieser »Liste der Bösewichte« gravierende Zweifel befallen. Es geht um die Frage: Ist das, was all die »braven« Quellen heute betreiben, überhaupt noch Journalismus?
Was ist wahrer Journalismus?
Als ich vor einigen Jahrzehnten das Journalistenhandwerk erlernte, galt ein Zitat als Quintessenz unseres beruflichen Ethos: »Journalismus bedeutet, etwas gerade dann zu veröffentlichen, wenn es irgend eine Macht oder Gruppierung totgeschwiegen haben möchte. Alles andere ist nur Public Relations, also Hofberichterstattung!«
Nun weiß ich auch, was mir bei dieser Liste der angeblichen »Fake News Quellen« und »Russland-Propagandisten« auffällt: Sämtliche mir bekannten Internet-Quellen, die in den letzten zehn Jahren auch nur einmal irgend etwas anderes als die erwähnte, streichelweiche »Public Relation« im Sinne von USA, NATO und EU (in dieser Rangfolge!) gebracht haben (sprich: etwas anderes als die direkte Umsetzung der vom Auftraggeber ausgegebenen Pressemitteilungen in einen folgsamen und lobhudelnden Artikel zu Gunsten eben dieses Auftraggebers), sind auf dieser »Liste der Bösewichte« angeführt. Es hat also schon gereicht, auch nur ein einziges Mal über ein größeres von USA, NATO und/oder EU unangenehmes oder für sie peinliches Ereignis zu berichten, um auf diese Liste zu kommen.
Das ist Zensur!
Worauf dies in Wahrheit hinausläuft, ist eine strikte Unterdrückung aller Inhalte, die vor ihrer Veröffentlichung nicht von der Regierung kontrolliert werden konnten; und das ist nichts anderes als die Einführung der Zensur durch die Hintertür – natürlich nur, um die unschuldigen und verführbaren amerikanischen Bürger vor dieser bösen und zersetzenden »russischen Propaganda« zu beschützen. Beweise dafür, dass diese Websites tatsächlich Propaganda oder Falschmeldungen veröffentlicht haben, werden nicht genannt. Die bloße Behauptung, diese oder jene Website wäre eben eine Quelle solcher »Fake News« oder ein russisches Propaganda-Instrument, muss den Bürgern als Beweis genügen. Punktum.
Das alles erinnert doch sehr an die Kommunistenjagd unter McCarthy, die ebenfalls den Charakter einer sehr willkürlichen Hexenjagd hatte. Auch damals wurde zwar der »Kommunismus« verteufelt; In den Informationen der Regierung wurde jedoch mit keinem einzigen Wort erwähnt, was am Kommunismus eigentlich so teuflisch sein sollte. Erklärt wurde den Bürgern nur, der Kommunismus wäre »gottlos«, aber vor allem wäre er »unamerikanisch«. Das musste genügen.
Immerhin reichte es, um nur auf diese Behauptung hin Zehntausenden amerikanischen Bürgern sämtliche Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten zu blockieren und alle diese Menschen jahrelang ins Elend zu stürzen.
Auch damals geschah all dies natürlich nur, um die amerikanischen Bürger vor etwas Bösem und Teuflischem zu schützen – mit anderen Worten: zum Schutz vor einem Buhmann. Damals nannte man den aktuellen Buhmann eben gerade »Kommunismus«; heute heißt er »Fake News« – aber was macht das schon für einen Unterschied?
Die verordnete (Zwangs-) »Toleranz« der EU
In Europa dagegen geht man einen etwas anderen Weg. Hier wurde schon vor einigen Jahren die »Toleranz« insgeheim zur ersten Bürgerpflicht erklärt. Intolerante Zeitgenossen, die Hassparolen verbreiten, sollten in Zukunft amtlich behandelt und gegebenenfalls sogar zwecks einer Form von Gehirnwäsche (offiziell: »zur Umschulung« in Richtung mehr Toleranz) für ein halbes Jahr in ein Umschulungslager gesteckt werden.
Das erinnert mich doch etwas an das Russland unter Stalin, auch damals wurden Abweichler in derartige Lager mit ähnlichen Bezeichnungen gesteckt.
Das betreffende EU-Gesetz dafür wurde bereits klammheimlich (!) im EU-Parlament durchgewunkenen. Und im Kommentar dazu wird auch gleich erklärt, was als derartiger »Hate Speech« anzusehen ist: Erstens natürlich die Propaganda islamistischer Terroristengruppen wie der »Islamische Staat«, soweit klar. Aber im gleichen Satz wird auch eine nicht näher definierte »Anti-EU-Propaganda aus Russland« angeführt.
Offenbar werden also ungeachtet ihres Wahrheitsgehaltes alle (!) aus Russland stammenden Nachrichten, die »denen da oben in Brüssel« nicht genehm sind, schon prinzipiell in den gleichen (Terroristen-) Topf geworfen wie die fanatisch-geifernde Reklame schießwütiger, mordlüstener Jihadisten bzw. Islamisten vom ISIS.
Alles und nichts definiert
Auffallend dabei war vor allem eines: der betreffende EU-Gesetzestext. Die darin festgeschriebenen Formulierungen waren – mit Absicht? – derart schwammig und unpräzise formuliert, dass es weitestgehend späteren Anwälten und Richtern überlassen bleibt, in Einzelfall festzustellen, ob eine bestimmte Äußerung oder eine Tat im Einzelfall den Tatbestand der Verletzung dieses Toleranz-Gebotes darstellte oder nicht.
Mit anderen Worten: hat der Staat jemanden erst einmal am Wickel, aber es mangelt an tatsächlichen Tatbeständen weil der Betreffende nichts Ungesetzliches getan, sondern vielleicht nur seine eigene Meinung geäußert hat, dann bietet dieses Gesetz eine hervorragende Handhabe, denjenigen doch noch so richtig einzutunken.
Das Opfer kann dann für ein halbes oder ganzes Jahr »zwecks Toleranz-Umschulung« aus dem Verkehr gezogen werden; außerdem wird diese »Haft« dann ja wohl aktenkundig, das Opfer gilt danach für den Rest seines Lebens als etwas Ähnliches wie »vorbestraft«. Ob sich dies auf seine weitere berufliche Karriere auswirken könnte, beispielsweise in Falle einer möglichen Aufnahme in eine Lehr- oder Beamtentätigkeit, das kann sich wohl jeder selbst ausmalen.
Die Wahrheit an die Leine
„Bei jedem Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“ – das ist nicht nur ein Zitat, es ist leider auch eine bekannte Tatsache. Nun sieht es so aus, als versuchten die USA unter Mithilfe fer EU-Bürokratie, unter dem Mäntelchen der Propaganda-Bekämpfung die letzten unabhängigen Nachrichtenquellen mundtot zu machen, die sich noch nicht dem Hurensystem des so genannten „Mainstream-Journalismus“ unterworfen haben, der nur noch schreibt bzw. sendet, was von den Mächtigen in Washington, Brüssel oder Berlin vorgekaut oder zumindest abgesegnet wurde.
Der Umstand, dass genau jetzt solch ein massiver Versuch im Gange ist, die Verbreitung bestimmter (dem Westen nicht genehmer) Wahrheiten zu unterbinden, zu verbieten und sogar zu zensurieren, notfalls sogar „mit der Brechstange“, das macht mir ernsthaft Sorgen. Dass dieser Versuch unisono sowohl von Washington als auch von Europa ausgeht, macht diese meine Sorgen umso größer. Schon in den 30er Jahren hat es in Deutschland genau so begonnen…
Manchmal ertappe ich mich dabei wie ich bete, ich möge mich irren.