Der nächste Krieg

Wir normalen Menschen wollen keinen Krieg, der bringt nur Tod, Leid und Elend. Allerdings gibt es durchaus Menschen, die den nächsten Krieg kaum mehr erwarten können. Denn der wird sie unvorstellbar reich machen – noch viel reicher, als sie ohnedies schon sind. Der Zoll an Menschenleben ist ihnen dabei egal, denn ein Menschenleben hat keinerlei Wert für sie – ausgenommen ihr eigenes natürlich.

Während in Friedenszeiten jede neue staatliche Ausgabe genau geprüft und hinterfragt wird, so ändert sich dies, sobald »das Vaterland ruft«. Haben erst einmal die Militärs das Sagen, dann werden die Entscheidungen in der Regel »alternativlos« und müssen unter allen Umständen durchgezogen werden – koste es (buchstäblich), »was es wolle«. Denn sonst könnte ja »der Feind« eine Vorteil daraus ziehen. Und wer dieser »Feind« jeweils ist, das erklären uns die Politiker und die Bürger können es dann den bewährten Mainstream-Medien entnehmen.

Die Auswirkungen eines Krieges auf die Wirtschaft werden schnell sichtbar. Wirtschaftszweige, die zuvor am Rand einer Krise standen, laufen plötzlich auf Hochtouren und berichten auf einmal wieder von vollen Auftragsbüchern. Allerdings werden darin nun keine zivilen Güter mehr geordert, sondern fast ausschließlich Ausrüstungen und Transportmittel für das Militär.

Aber egal, durch die plötzlich immens angestiegene Nachfrage (wenn auch vorwiegend nach Kriegsprodukten!) gibt es plötzlich kaum mehr Arbeitslose. Genau besehen ist dies allerdings eine zweifelhafte »Erfolgsmeldung«, die in ähnlicher Form schon 1933 Hitler an die Macht geschwemmt hat.

Wem nützt das Ganze?

Das nützt natürlich der gesamten Wirtschaft in der USA, weil nun wieder alle Arbeit haben. Die Menschen verdienen wieder Geld und können sich deshalb auch wieder mehr leisten. Durch die aus diesem Grund gestiegene Nachfrage steigt die Nachfrage nach Arbeitskräften noch weiter an – der Boom ist in vollem Gang.

Die großen Gewinner dieser Entwicklung sind die Rüstungsfirmen. In Friedenszeiten wurden sie vergleichsweise knapp gehalten, auch wenn uns das amerikanische Militärbudget gewaltig erscheinen mag. Aber das ist noch gar nichts gegen den finanziellen Aufwand, der im Fall eines Kriegen für die Aufrüstung verfügbar wird; nun ist für das Militär buchstäblich »nichts mehr zu teuer«.

Aber nicht die Rüstungsfirmen selbst sind im Fall eines Krieges die allergrößten Gewinner. Am allermeisten profitieren jene paar ultrareichen Familien vom Krieg, die schon seit vielen Jahrzehnten den Löwenanteil aller Aktien dieser Rüstungsfirmen besitzen: Es sind die etwa zwölf allerreichsten Familien auf diesem Planeten.

Sobald der US-Dollar in die Rüstung für einen neuen Krieg fließt, schnellen die Aktienkurse dieser Rüstungsfirmen so weit nach oben, wie man es sich kaum vorstellen kann. Und im gleichen Ausmaß vergrößert sich auch der Wert dieser Aktien.

Brotkrumen für die Helfer

Für die »zweite Garnitur« der Reichen, für ihre willigen Helfer, die sich »nur« mit nur zweistelligen Dollarmilliarden begnügen müssen, gibt es dann immer noch die Warentermingeschäfte – eine Art Notnagel, damit auch sie hier mitkassieren können.

Die einzige Voraussetzung: sie müssen zu dem Kreis der Eingeweihten gehören, die bereits im voraus von der geplanten Kriegserklärung wissen. Denn nur dann können sie Termingeschäfte auf genau diese Rüstungsaktien abschließen und (scheinbar) unsinnig hohe Summen dafür bieten, diese Aktien in (z.B.) drei Monaten zu diesem Preis zu kaufen.

Später, wenn der Handel fällig wird, ist die Katze längst aus dem Sack; Der Krieg ist erklärt und die Kurse sind so weit oben, dass auch diese (einstmals »überhöhten«) Kaufpreise noch mehr als genug Gewinn abwerfen, wenn man sie nun zum früher vereinbarten, niedrigeren Preis kriegen kann und sie zu den nun aktuellen (und extrem hohen) Kursen wieder verkauft.

Uns »Normalsterbliche« dagegen wird der nächste Krieg ebenso unvorbereitet treffen wie die früheren Generationen. Wir werden ganz sicher nichts daran verdienen, er wird uns nur kosten. Das einzige, das er uns bringen wird, werden zerstörte Städte und unzählige Tote und Schwerverletzte sein, wenn die Bomben fallen. Denn noch etwas dürfte sicher sein: Die USA wird sich davor hüten, den kommenden Krieg in ihr eigenes Land zu lassen. Auch er wird – wie schon so viele von den USA angezettelte Kriege – weit weg von den USA stattfinden, auf einem anderen Kontinent, auf dem mit Sicherheit ganz andere Menschen darunter leiden werden.

Trump als Friedensstifter?

Noch etwas: Dieser nächste Krieg – wahrscheinlich mit Russland, eventuell auch mit China – wird mit Sicherheit erst nach Ende der Amtszeit von Donald Trump geschehen. Nicht weil Trump solch ein Friedensstifter wäre, der Weltfrieden ist ihm völlig egal. Aber Trump hat ja vor allem in Russland ständig seine kleinen, schäbigen Deals laufen, in denen er seine Position als Präsident ausnutzt, um damit nebenbei ein wenig »Kleingeld« zu machen, wie er es sein Leben lang getan hat. So etwas ist zwar nach der US-Verfassung strengstens verboten, aber um derartige Kleinigkeiten hat sich der »stable Genius« (Eigendefinition) ja noch nie gekümmert.

Ein Krieg mit Russland jedoch würde mit einem Schlag alle seine Deals mit russischen Partnern zerschlagen und Trump alles Geld kosten, das er bis jetzt in diese Geschäfte investiert hat. Und das dürfte viel mehr sein, als man sich im allgemeinen vorstellt. Denn das waren seine letzten Reserven, damit wäre Trump dann wirklich total pleite. Er hat schon jetzt kein Geld mehr, um sich beispielsweise schnell noch einige Aktien von einschlägigen Rüstungsfirmen zu besorgen und kann deshalb auch damit nichts dazuverdienen, wenn Amerika den nächste Krieg ausbrechen lässt.

Einzig und alleine aus diesem Grund steht Trump bei jeder größeren militärischen Aktion der USA fest auf der Bremse. Er war niemals beim Militär und hat keinerlei Beziehung zu den Streitkräften. Er hat bekanntlich schon begonnen, beim Militär Kosten einzusparen, zum Horror der Generäle. So hat er längst begonnen, den finanziellen Aufwand für den Unterhalt der US-Besatzungskräfte in Deutschland zurück zu fahren – sehr zum Unmut der »Falken« in Washington, für die eine strikte Kontrolle der NATO (sprich. Amerikas) über das mächtigste Land Europas unverzichtbar war.

So lange Trump noch im Amt ist, wird in der Kasse des US-Militärs auch weiterhin notorische Ebbe herrschen. Da bleibt als einziger Ausweg der Verkauf von älteren Geräten – beispielsweise ältere Kampfjets, usw. – an möglichst viele »befreundete« Länder – neben Israel vor allem einige arabische Staaten –, um damit zumindest das (von Trump begrenzte) Militärbudget ein wenig zu entlasten.

Unterm Strich führt dies also zur paradoxen Situation, dass genau jener Präsident, dem sein Militär völlig egal ist und der als Präsident verfassungswidrige Deals mit zweifelhaften Partnern in anderen Staaten anleiert, dadurch auch zum Weltfrieden und zur Stabilisierung der internationalen Beziehungen beiträgt.

Aber zugleich spaltet er die eigene Bevölkerung und hetzt Gruppen mit gegensätzlichen Interessen mit Genuss gegeneinander. Das beweist, dass ihm ein friedliches Zusammenleben verschiedener Gruppen völlig egal ist. Sein (de-facto) Streben nach Frieden speziell mit Staaten wie Russland liegt also ausschließlich in seiner Geldgier begründet.

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